*Berauschende Texas Falls – Wasserfälle im grünen Vermont

1. Dachzelt drauf und los - so einfach

Nachdem wir im Februar 2019 in die USA zogen, verging augenscheinlich nicht viel Zeit, bis wir das Dachzelt von iKamper auf unserem Autodach fixiert hatten. Denn schon an unserem ersten Memorial Wochenende (25.5. – 27.5.2019) mache ich mich mit den Kindern auf, das Land zu erkunden.

Ich weiss nur, ich will einen Wasserfall sehen, denn im Norden Deutschlands gibt es die nicht und der letzte wunderschöne Wasserfall, den ich sah, befindet sich in Australien in den Blue Mountains.

  1. Dachzelt drauf und los – so einfach
  2. White Mountains oder Green Mountains?
  3. Wir trauen unseren Augen kaum – Das Goldene M
  4. Texas Falls Walk – kurz und herrlich
  5. Wildcampen? Oder doch lieber auf einen Campingplatz?
  6. Schlimmstes Gewitter – das werde ich so schnell nicht vergessen
  7. Dachzelt – Alles richtig g emacht!

2. White Mountains oder Green Mountains?

Blue Mountains gibt es hier nicht in der Nähe, aber weiß und grün stehen zur Auswahl. Ich checke also die Wasserfälle und entscheide mich für die White Mountains. Zum Glück schaue ich auf die Wetterkarte und die erklärt mir, dass ich besser ein anderes Mal dorthin fahre, denn am Wochenende ziehen starke Unwetter auf.

Im Gewitter stehen in einem Dachzelt  mit 3 Kindern und 2 Hunden erzeugt in mir ein Bild der Panik und so entscheide ich mich für die grüne Variante. Der Green Mountains National Forest liegt in Vermont. Die Fahrt von Boston aus beträgt ca. 3 Stunden. Perfekt für einen Ausflug mit Übernachtung auf einem Campingplatz.

Oder auch nicht auf einem Campingplatz, vielleicht ja auch wild irgendwo im Wald. Schließlich sieht man ja so viele hübsche Bilder von Wildcampern in der Natur – das können wir auch! Ich buche also nichts, packe nur mein Auto voll mit Kindern, Hunden, Essen und all dem Kram, den man so fürs Campen braucht und los geht´s.

3.Wie trauen unseren Augen kaum - Das Goldene M

Der Weg nach Vermont ist gut zu fahren. Der Highway ist wunderschön – breit, grün und nochmehr grün. Ich bin total beeindruckt, auch von den Felsen, in die der Highway an einigen Stellen hineingeschlagen worden sein muss. Ich frage meine Kids, ob sie auch alles gut sehen können, diese herrliche Landschaft….

Meine Kids schauen müde von ihren Spielgeräten hoch, nicken kurz mit den Köpfen und murmeln so etwas wie „Hhmm!“, um sich dann wieder ihren Geräten zuzuwenden. Ich allerdings bin zu vergnügt, um mich ärgern zu lassen und ergötze mich weiter an der schönen Aussicht. So lange, bis ich die Ausfahrt verpasst habe. Scheibenkleister!

Zum Glück funktioniert mein Navi hier noch ganz gut und findet eine neue Route. Nächste Ausfahrt raus. Wir landen in Randolph Vt und trauen unseren Augen kaum. „Das Goldene M“, fast allein irgendwo im Niergendwo mit schönstem Ausblick.

Um daran heimlich vorbeizufahren, ist es zu spät. Die Kids haben es bereits entdeckt und wünschen sich gerade nichts sehnlicher als bei McDonalds zu essen. Außerdem müssen sie mal…

Als liebe Mutter stimme ich ihrem Wunsch zu. Eine Pause wäre nicht schlecht und mal ehrlich, einen so schön gelegenen McDonalds habe ich noch nie gesehen. Zum Glück haben wir uns verfahren!

4. Texas Falls Walk - kurz und herrlich

Pause beendet, weiter geht´s! Bald schon sind wir an den „Texas Falls“ angekommen. Der Parkplatz ist klein, aber kostenfrei und viel ist zumindest heute nicht los. Uns kommen schon ein paar Leute mit Hunden entgegen, also spannen wir unsere auch ins Geschirr und um die Hüfte und los gehts.

Der kleine Rundweg ist mit 1 Meile sehr kurz. Das ist für uns ok, denn es geht uns nicht ums Wandern, sondern darum, die Natur zu bestaunen und an der frischen Luft zu sein. Außerdem waren wir hiermit schon mal in Vermont – check!

Wer nicht viel Lust auf Wandern hat, aber trotzdem herrliche Landschaft genießen will, ist hier richtig. Wir für unseren Teil, haben die Texas Falls umfangreich genossen und können diese wärmstens weiterempfehlen.

5. Wildcampen? Oder doch lieber auf einen Campingplatz?

Aber uns geht es auch ums Campen und die erste Nacht im Dachzelt. Dafür wollen wir uns ja ein schönes Plätzchen suchen. Oder doch lieber einen Campingplatz? Schließlich soll es hier ja Bären geben und wer weiß, was noch alles. Ich bekomme dann doch etwas Muffensausen und google nach einem Campingplatz. Der ist auch schnell gefunden, da fahren wir hin…

…und kommen auch an, aber nichts soll frei sein, sagt der nette Mensch in dem kleinen Häuschen am Eingang. Ich hätte reservieren sollen, denn es ist doch Memorial Weekend.

Nee, nee, ich lasse mich nicht wegschicken. In meinem merkwürdig klingenden Englisch mit deutschem Akzent erkläre ich ihm, dass wir nur einen sicheren Parkplatz brauchen, mehr nicht – kein Wasser, keinen Strom, kein Clo.

Er gibt sich einen Ruck und erklärt uns den Weg zu einem Platz, wo wir für 20 Doller übernachten können. Wir erwarten nicht viel, schließlich ist ja alles voll, weil Memorial Weekend und können kaum glauben, was wir sehen.

Der schönste Platz auf Erden! Zumindest, wenn du nichts erwartet hast. Das sollte man wohl öfter mal – nichts erwarten und dann höchst erfreut sein über das, was man bekommt. Wie du siehst, Platz genug. Sogar einen Picknicktisch mit Bänken gibt es. Die Kinder erinnern sich heute noch daran, wie wir nichts erwartet haben und dann diesen knorrigen Baum auf unserem Platz vorfanden.

Wir zumindest sind happy und erkunden das Gebiet. Aber nicht für lang, denn bald schon fängt es an zu regnen. Unser aufgebautes Picknick wandert ins Zelt. Dort essen wir und schauen einen Film. Ja, das machen wir, auch beim Campen und erst recht, wenn´s regnet.

6. Schlimmstes Gewitter - das werde ich so schnell nicht vergessen

Regen! Sollte der nicht in den White Mountains niederfallen? Unsere erste Nacht im Zelt werde ich wohl nie vergessen. Während die Kinder schliefen, tief und fest, dass nicht einmal eine Lawine sie hätte wecken können, liege ich wach und lausche dem schlimmsten Gewitter, an das ich mich erinnern kann. Ich habe das Gefühl, Blitz und Donner kämpfen direkt über unserem Zelt. Ich überlege, ob wir sicher sind hier oben oder, ob ich mit den Kids runter ins Auto gehen soll. Ich entscheide mich zu  bleiben und hoffe, dass nichts passiert.

In Gedanken bin ich auch bei all denen, die nun in einem Zelt am Boden liegen. Ich stelle mir vor, wie das Wasser mit Gebrüll unter und in ihre Schlafplätze fließt. Puh, bin ich froh, ein Dachzelt zu haben.

Am nächsten Morgen wachen wir auf. Es ist bereits 9 Uhr. „Oh, es hat geregnet!“ erklären mir die Kids, während sie aus dem Zelt klettern. Die Temperatur zu dieser Zeit liegt schon bei 20 Grad, zusammen mit der Feutigkeit aus der Nacht zuvor, fühlen wir uns wie in den Tropen.

7. Dachzelt - Alles richtig gemacht!

Wir frühstücken in himmlischer Ruhe, ohne Eile, laufen noch etwas über den Platz und schauen zu, wie die Bodenzeltler ihre Habseligkeiten zum Trocknen in die Sonne legen.

„Alles richtig gemacht mit dem Dachzelt.“ – denke ich vergnügt auf dem Heimweg. Und auch unser Ausflug war genau das, was wir wollten – ein Miniabenteuer ganz nach unserem Geschmack.

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